Stichwort: Deichsicherung
Das in den Medien bereits ausführlich angekündigte Orkantief „Xaver“ zeigte auch für uns seine Auswirkungen. Das von der Kurverwaltung Dangst betriebene „DanGastQuellbad“ liegt in unmittelbarer Nähe zum Jadebusen und somit im von der angekündigten Sturmflut bedrohten und gefährdeten Flutbereich. Besonderheit an diesem Gebäude ist, dass es sich nicht wie gewöhnlich hinter dem schützenden Außendeich befindet. In diesem Fall liegt lediglich der sogenannte „Sommerdeich“ zwischen dem offenen Wasser des Jadebusens und dem Gebäude. Dieser Deich ist nicht so hoch aufgebaut wie der eigentliche Außendeich. Für gewöhnliche Sturmfluten ist diese bauliche Sicherungsmaßnahme ausreichend. Bereits während der ersten vom Sturm massiv beeinflussten Flut am Tag musste jedoch festgestellt werden, dass hier ein Risiko der Überflutung des Sommerdeiches im Verlaufe der noch höher angekündigten Wasserstände der nachts stattfindenden Flut besteht. Da im Falle einer Überflutung des Deiches erhebliche Sachwerte im Außen- und vor allem Innenbereich der Badanlage zu befürchten waren, wurde nach Beratungen innerhalb der Stadtverwaltung entschieden entsprechende Hilfskräfte zu alarmieren.
Nach Rücksprache mit dem Stadtbrandmeister wurde Stadtalarm der Feuerwehr Varel ausgelöst, dadurch wurden die Kameraden aller drei in Varel befindlichen Ortswehren alarmiert. Außerdem wurde die explizit für solche Einsätze im Landkreis vorgehaltene „Sandsackfüllmaschine“ nach Dangast befördert.
Im Bereich des Parkplatzes der Kuranlage Dangast wurde Sand angeliefert und die Füllmaschine in Stellung gebracht. Unmittelbar angrenzend an diesen Bereich wurde in den Gebäuden der Kuranlage im Verlauf des Einsatzes eine Stabstelle für die Einsatzleitung und Koordination eingerichtet. Neben den feuerwehrtechnischen Belangen wurden hier sämtliche Telefonate zwecks weiterer Organisation und Abstimmung durchgeführt.
Ein Teil der eingesetzten Kräfte begann mit dem Befüllen der Sandsäcke, während sich der andere Teil an den betroffenen zu schützenden Deichabschnitt begab. Mit Hilfe von Fahrzeugen des Bauhofs wurden die gefüllten Sandsäcke zum Deich gebracht und dort von den Kameraden direkt auf den Deich gestapelt. Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen erschwerten sich sämtliche Tätigkeiten. Da bereits früh absehbar war, dass der Einsatz bis in die Dunkelheit gehen werde, wurde bereits frühzeitig mit der Beleuchtung der Einsatzstelle begonnen. Außerdem wurden weitere Kräfte von den Feuerwehren aus Bockhorn (Ortswehren Bockshorn und Grabstede) sowie dem technischen Hilfswerk, Ortsverband Varel zur Einsatzstelle alarmiert.
Im Verlaufe der Maßnahmen wurden ca. 3000 Sandsäcke auf den Deich aufgestapelt.
Die Einsatzstelle konnte von uns gegen 19:00 Uhr verlassen werden. In der nachts auflaufenden Flut, die als kritischste der gesamten Unwetterlage vorhergesagt wurde, stellte sich die Entscheidung, den Deich zusätzlich mit Sandsäcken zu sichern, als die Richtige heraus. Das Wasser reichte aufgrund der ungünstigen Windverhältnisse bis an die obere Deichgrenze und somit die Sandsäcke.
Einsatzdauer ca. 5 Stunden